Für Deutschland könnten sich die wirtschaftlichen Folgen der angekündigten neuen Zölle der USA auf Stahl und Aluminium in Grenzen halten, berichtet das Handelsblatt mit Verweis auf aktuelle Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW).
Diese US-Zölle würden laut den Berechnungen das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands kurzfristig nur um rund 0,03 % senken – ein Rückgang von etwa 1,22 Mrd. Euro an Wirtschaftsleistung. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Einfuhren von Stahl und Aluminium sollen bei 25 % und laut US-Regierungsbeamten am 4. März in Kraft treten.
„Die gesamtwirtschaftlichen Effekte für Deutschland und die EU sind überschaubar“, zitiert die Wirtschaftszeitung den IfW-Handelsökonom Julian Hinz, Professor für Internationale Volkswirtschaftslehre an der Universität Bielefeld, der die Analyse durchgeführt hat. Der Schaden für die EU insgesamt liegt bei 0,02 Prozent. Es sei „unschön für unsere Volkswirtschaften, aber nicht verheerend“, so bestätigt laut Handelsblatt auch Gabriel Felbermayr, Präsident des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Die Auswirkungen auf andere Länder seien deutlich größer. Am stärksten sei Kanada betroffen. Das reale BIP des US-Nachbarn sinkt um 0,39 % – also mehr als zehn Mal stärker als das von Deutschland. Für Mexiko liegt das Minus bei 0,18 %. Der Schaden für China liege nahezu bei Null. Der volkswirtschaftliche Schaden für die USA selbst liegt bei 0,04 %, also höher als für die EU oder für Deutschland.
Deutsche Exporte von Stahl und Aluminium gehen nur zu 4-7 % in die USA. Jedoch können einzelne Hersteller stärker betroffen sein, so der Studienleiter Hinz. Auch könnten die USA in nächster Zeit Strafzölle auf Autos verhängen. Die Auswirkungen auf die deutsche Autoindustrie hingen davon ab, ob es einen allgemeinen Zoll auf alle Auto-Importe in die USA gibt, oder nur Zölle für europäische Automobile verhängt würden, so der Experte Hinz im Handelsblatt.