Ein Gastbeitrag von unserem Mitgliedsunternehmen 1001 lakes.
Die rasante Entwicklung von generativer Künstlichen Intelligenz (GenAI) bringt uns an die Schwelle zu einer neuen Wirtschaft – Daten und KI generieren neue Wertschöpfung. Doch wie steht es um die Rechte der Urheber der genutzten Daten? Und wie bringt man das enorme Potenzial von GenAI unter Kontrolle und nutzt es sinnvoll?
Um die Sprachmodelle hinter KI zu trainieren, setzen Unternehmen unvorstellbare Mengen an Kapital ein und ziehen so viele Inhalte wie möglich aus dem Netz – unabhängig von Qualität, Urheberrecht und Quellenkritik. Bei diesem Vorgehen haben Datenproduzenten und Rechteinhaber meist keinen Anteil an der Wertschöpfung. Dennoch sind die potenziellen Vorteile von KI kaum zu leugnen. Die grundlegende Frage lautet also: Wie können Daten so genutzt werden, dass alle Parteien am geschaffenen Wert einen Anteil haben?
Urheberrecht – eine der größten Herausforderungen
Einfache Antworten darauf gibt es nicht. Generative KI ist ein sehr junges Phänomen. Das Urheberrecht und unterstützende internationale Vereinbarungen gehören zu den größten rechtlichen Herausforderungen: Zum einen die Fragen rund um die Verwendung von urheberrechtlich geschütztem Material für das Training von KI-Modellen. Zum anderen muss die Fähigkeit der Modelle untersucht werden, auf Grundlage urheberrechtlich geschützten Materials neue Werke zu produzieren. Eine Lösung erfordert klare globale Spielregeln für die Entwicklung und Nutzung generativer KI, und das Urheberrecht ist nur einer von vielen offenen Punkten, wenn wir zuverlässige KI und eine faire Datenökonomie aufbauen wollen.
Datenökosysteme schaffen richtige Anreize
Klar ist: Die Datenwirtschaft braucht neue und nachhaltige Geschäftsmodelle, um aus den Kinderschuhen herauszuwachsen. Eine der vielversprechendsten Entwicklungen: Datenökosysteme. Dies sind Netzwerke zwischen Organisationen, die die Bewegung und Nutzung von Daten kontrollieren. Das Geschäftsmodell: Ökosysteme fungieren als Datenmarktplätze, auf denen Datenproduzenten steuern, wer ihre Daten zu welchen Bedingungen nutzen darf. Solche Marktplätze schaffen direkte finanzielle Anreize für den Datenaustausch und ermöglichen zudem Kontrolle und Transparenz. Daten werden breiter verfügbar, wenn mehrere Organisationen mit ähnlichen Zielen Daten teilen. Im Gesundheitssektor könnten z.B. verschiedene Akteure Patientendaten anonym austauschen, damit KI die medizinische Forschung vorantreibt. Natürlich muss bei diesem Modell besonders auf Datensicherheit und Schutz der Privatsphäre geachtet werden.
Die Zukunft von GenAI hängt davon ab, wie gut wir die Daten-Herausforderungen bewältigen. Mit neuen Ansätzen wie Datenökosystemen werden Daten effizient und unter Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten bereitgestellt. Letztlich geht es darum, wie wir Vertrauen aufbauen und ein gemeinsames Verständnis für den Einsatz der Technologie entwickeln. So kann GenAI uns auf nachhaltige Weise vielfältige Vorteile liefern.
Kontakt der Autoren:
Joel Himanen, Data Scientist
+358 40 8200800
Marko Turpeinen, CEO
+358 50 5970931
marko.turpeinen(at)1001lakes.com