Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Jahr 2020 um 5,0 % gesunken, so die vorläufigen Zahlen des Statistische Bundesamtes (Destatis). Der Einbruch ist demnach etwas weniger massiv, als die Prognosen der meisten Wirtschaftsinstitute vermuten ließen.
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Jahr 2020 um 5,0 % gesunken, so die vorläufigen Zahlen des Statistische Bundesamtes (Destatis). Der Einbruch ist demnach etwas weniger massiv, als die Prognosen der meisten Wirtschaftsinstitute vermuten ließen. Auch die Deutsche Bundesbank war in ihrer Prognose im Dezember von einer stärkeren Änderung des BIP ausgegangen, nämlich um minus 5,5 %.
Die aktuelle Krise wirkt sich etwas weniger stark aus als die Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 (-5,7 %). Ein noch stärkerer Einbruch der Wirtschaftsleistung im Corona-Krisenjahr 2020 wurde laut Destatis durch steigende staatliche Konsumausgaben und einen starken Bausektor verhindert.
Im internationalen Vergleich kam die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 voraussichtlich deutlich besser durch die Krise als die meisten anderen europäischen Staaten. Laut Prognosen liegt der Rückgang des preisbereinigten BIP in 27 EU-Ländern (ohne das Vereinigte Königreich) bei 7,4%. Das finnische BIP wird dagegen wohl nur um minus 3,8% schrumpfen, so die Bank von Finnland im Dezember. Die Wirtschaftsleistung der großen EU-Mitgliedstaaten Frankreich und Italien war mit Einbrüchen von voraussichtlich über 9 % wesentlich stärker betroffen. Spanien muss laut EU-Herbstprognose sogar mit einem Rückgang des BIP um 12,4% rechnen. Wegen fehlender Ergebnisse zum Jahr 2020 konnten für den Vergleich mit anderen Staaten bisher nur aktuelle Prognosen herangezogen werden.
Die EU-Prognosen zeigen laut Destatis ebenfalls, dass die EU insgesamt im weltweiten Vergleich stark von der Corona-Krise getroffen wurde. Die Wirtschaft der USA erwartet im Jahr 2020 einen Rückgang um 4,6 %, China ein Wachstum von 2,1%.