Der deutsche Projektentwickler für erneuerbare Energien Energiequelle hat von der nordfinnischen Stadt Oulu eine Planungsreservierung für das Projekt Green Hydrogen Park erhalten. Es ist das erste öffentliche Wasserstoffprojekt des Unternehmens in Finnland, das jedoch mit einer finnischen Tochtergesellschaft in Finnland ansässig ist.
Die Energiequelle Finland Oy plant in Oulu, den Bau einer Anlage für grünen Wasserstoff, die in der finalen Phase bis zu 500 MW Kapazität haben könnte. Die endgültige Kapazität hänge von der Marktentwicklung und der Verfügbarkeit der Infrastruktur ab, so Unternehmensvertreter. Die anfängliche Investition in das Projekt wird im zweistelligen Millionenbereich liegen, in der späteren Phase im dreistelligen Millionenbereich.
„Seit mehreren Jahren zählt Finnland zu den günstigsten Energieregionen Europas. Und bereits heute sind 95 % der finnischen Stromproduktion emissionsfrei“, so Nils Borstelmann, Geschäftsführer von Energiequelle Finland Oy. „Bezahlbare und saubere Energie ist Voraussetzung für eine marktbasierte Wasserstoffproduktion, da Wasserstoff und seine Derivate einen hohen Energiebedarf haben. Dank seiner ausgedehnten Landfläche verfügt Finnland zudem über großes Potenzial, die Produktion erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarenergie im Zuge der Elektrifizierung Europas schnell und deutlich zu steigern.“
Finnland und Deutschland seien perfekte Partner im Energiebereich. „Die nationale Wasserstoffstrategie Deutschlands sieht einen nationalen Bedarf an Wasserstoff und Wasserstoffderivaten von 95-130 TWh bis 2030 vor, wovon etwa 50-70 % (45-90 TWh) importiert werden müssen“, rechnet Karl Schultheis, Head of New Business Development bei Energiequelle Finnland, vor.
In einer ersten Phase sollen eine Wasserstoffproduktionsanlage mit zunächst maximal 5 MW und Wasserstofftankstelle für Busse und Schwerlastfahrzeuge gebaut werden. Laut Pressemitteilung könnte diese erste Bauphase 2028 beendet sein. In einer zweiten Phase könnten eine Erhöhung der Kapazität der Wasserstoffproduktion auf 10-50 MW sowie der Export des produzierten Wasserstoffs (H2) über die geplante Wasserstoffpipeline und den Hafen von Oulu möglich werden, sofern die erforderliche Infrastruktur bis dahin vorhanden ist.
In der dritten Phase soll die Produktion um auf 100-500 MW gesteigert werden. Die endgültige Kapazitätsgröße der zweiten und dritten Phase hängt von der Marktsituation und der verfügbaren Infrastruktur in dem betreffenden Industriegebiet in Oulu-Pyyryväinen ab. Die Projektphasen werden laut Pressemitteilung zwischen 2028 und 2033 abgeschlossen sein.