Das finnische Mineralölunternehmen Neste, das österreichische Kunststoffhersteller Borealis und der deutsche Werkstoffhersteller Covestro wollen das Recycling von Altreifen zu hochwertigen Kunststoffen für Automobilanwendungen ermöglichen.
Dazu haben die Unternehmen eine Projektvereinbarung unterzeichnet. Altreifen sollen durch chemisches Recycling verflüssigt und anschließend zu Basischemikalien und hochreinen Polycarbonaten weiterverarbeitet werden. Diese können dann laut Pressemitteilung in verschiedenen Automobilanwendungen eingesetzt werden, z.B. in Scheinwerfern oder Kühlergrills.
„Kreislaufwirtschaft erfordert Zusammenarbeit. Diese Kooperation mit unseren Partnern Neste und Borealis zeigt, welche Möglichkeiten wir haben”, so Guido Naberfeld, Senior Vice President, Head of Sales and Market Development Mobility bei Covestro.
„Dieses Projekt kann als Blueprint dienen, wenn es darum geht, die Kreislaufwirtschaft im Bereich der Kunststoffe in Autos zu etablieren“, ergänzt Jeroen Verhoeven, Vice President Value Chain Development for Polymers and Chemicals bei Neste. „Es zeigt, wie aus minderwertigen Abfallstoffen sehr hochwertige Kunststoffe hergestellt werden können. Das ist eine gute Nachricht für die Polymer- und Automobilindustrie wie auch für die Umwelt.“
Im Rahmen der Zusammenarbeit verarbeitet Neste verflüssigte Altreifen zu einem hochwertigen Rohstoff für die Herstellung von Polymeren und Chemikalien und liefert diesen an Borealis. Borealis verarbeitet den von Neste produzierten Rohstoff zu den Basischemikalien Phenol und Aceton. Covestro wiederum verwendet diese Stoffe zur Herstellung von Polycarbonaten.
Neste hat seinen Hauptsitz in Espoo, Finnland. Das Unternehmen erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 22,9 Mrd. Euro.
Borealis hat seinen Hauptsitz in Wien, Österreich, beschäftigt rund 6.000 Mitarbeiter und ist in mehr als 120 Ländern aktiv. Im Jahr 2023 erwirtschaftete das Unternehmen einen Nettogewinn von 216 Mio. Euro.
Covestro hat seinen Hauptsitz in Leverkusen. Das Unternehmen erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 14,4 Mrd. Euro. Per Ende 2023 produziert das Unternehmen an 48 Standorten weltweit und beschäftigt rund 17.500 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen).