Der aktuelle Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) ist eine seit 2015 jährlich erscheinende Liste, die die Länder der EU anhand ihrer Digitalkompetenz einstuft. An der Spitze steht diesmal Finnland, gefolgt von Schweden und den Niederlanden. Deutschland belegt Rang 12. Schlusslichter sind Griechenland, Rumänien und Bulgarien.
Verglichen wurden insgesamt 5 Kategorien. Dazu gehören: Konnektivität, Humankapital, Internetnutzung, Integration der Digitaltechnik sowie digitale öffentliche Dienste. Zu jeder Kategorie gibt es verschiedene Unterkategorien.
Finnland liegt in allen Kategorien deutlich über dem EU28-Durchschnitt. Deutschland liegt in allen Kategorien bis auf digitale öffentliche Dienste über dem Durchschnitt. In dieser Kategorie liegt Deutschland deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Dies kommt vor allem dadurch, dass E-Health-Dienste in Deutschland nur von 7% der Bevölkerung genutzt werden.
Unter allen Bereichen schneidet Deutschland bei der Nutzung von Online-Diensten am besten ab (Rang 9). Auch die Festnetzbreitbandnutzung hat sich verbessert, dennoch liegt die Nutzung ultraschneller Breitbandverbindungen immer noch unter dem EU-Durchschnitt.
Finnland kann vor allem beim mobilen Internet punkten. In dieser Kategorie erzielte das Land fast doppelt so viele Punkte wie der Durchschnitt. Dafür liegt der Gebrauch von Breitbandinternet in Finnland weit unter dem EU-Durchschnitt. Ein weiterer starker Punkt Finnlands ist das Humankapital, da über drei Viertel der Finnen über digitale Grundfertigkeiten verfügt.
In diesem Jahr wurden auch einige Unterkategorien zum ersten Mal verglichen, u.a. 5G-Bereitschaft, Austausch medizinischer Dienste, weibliche IKT-Fachkräfte und die Teilnahme an Online-Kursen.
Die erfreuliche Nachricht ist, dass sich alle EU Staaten im Vergleich zum Vorjahr gesteigert haben. Dennoch muss sich die EU als Ganzes steigern, um international wettbewerbsfähig zu sein.